Vom 28.11. – 30.11.2024 fand in Dresden das Auftakttreffen der Fachpraxislehrer für eine Rallye durch die deutschen Bundesländer statt. Anwesend waren der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (AG) Fachpraxislehrer Frank Hoppen und mehrere Vertreter aus den einzelnen Bundesländern.
Ziel war es u.a. Lösungsansätze zu entwickeln, um die Ausbildung zum Fachpraxislehrer attraktiver zu gestalten. Dazu gehören optimalere Rahmenbedingungen und Attraktivitätssteigerungen während und nach der Seminarzeit, um eine langfristige Perspektive im Schulwesen abzusichern.
In Zeiten des Lehrermangels übernehmen zunehmend Fachpraxislehrer - deren Anteil an berufsbildenden Schulen mittlerweile 20 bis 30% erreicht - immer mehr theoretische Unterrichtseinheiten im Lernfeldkonzept.
Es ist ein nicht mehr hinnehmbarer Zustand, der derzeit in der unterschiedlichen Ausbildung der Fachpraxislehrer und deren Einsatz in den Schulen sowie bei der Entlohnung bundesweit stattfindet. Vielmehr fehlt es an der Anerkennung der nach deutschen und europäischen Qualitätsrahmen (DQR) festgelegten Gleichstellung von Meister- und Bachelorabschlüssen.
Die Stadt Dresden wurde bewusst gewählt, um einen zentralen und repräsentativen Startpunkt für diese bedeutsame Diskussion zu schaffen.
Am Freitag, den 29.11.2024, besuchte die Arbeitsgemeinschaft die Berufsschule „Anton Zeuner“ in Dresden. Der Schulleiter Herr Szymansky eröffnete die Runde mit Wissenswertem aus der Geschichte der Schule bis zur Gegenwart. Im Anschluss besichtigten wir die Fachkabinette und Unterrichtsräume. Dabei kamen wir mit den Lehrkräften in regen Austausch.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen waren Thomas Graupner aus dem Kultusministerium (Referat 35) sowie die Landtagsabgeordneten Holger Gasse (CDU) und Gerald Eisenblätter (SPD) unserer Einladung gefolgt.
Der Vorsitzende unserer AG, Frank Hoppen, moderierte die Gesprächsrunde zu den Themen Ausbildung, Laufbahn und Beförderung von Fachpraxislehrern. Dabei stellten wir Vergleiche zu anderen Bundesländern an. Die momentane Situation ist alles andere als zufriedenstellend und erfordert aus unserer Sicht dringend Handlungsbedarf. Hier ist nach unserer Auffassung die Politik gefordert.
Die Politiker der CDU und SPD nahmen Stellung zu den Vorschlägen und unterstrichen ihre Bereitschaft, die Anliegen im parlamentarischen Prozess zu unterstützen. Beide Fraktionen betonten die Bedeutung dieses Berufes für die Sicherstellung praxisnaher Bildung.
Ein großer Dank gebührt Herrn Jürgen Fischer (2. Vorsitzender vom Landesverband für Berufsschullehrer des Landes Sachsen), der die Rahmenbedingungen für diese Runde schaffte und in seinem engagierten Schlusswort nochmals unsere Anliegen bekräftigte.
Am Samstag fanden ein weiteres Treffen statt. Die Vertreter berichteten aus den einzelnen Fachverbänden des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB). Seit zwei Jahren ist die AG Fachpraxislehrer in der Schul- und Bildungspolitik, Lehrerbildung sowie Dienst- u. Tarifrecht mit Stimmrecht vertreten. Die Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung sowie die Weiterentwicklung des beruflichen Bildungswesens standen hierbei im Vordergrund.
Im Anschluss arbeitete die Arbeitsgruppe zum Thema „Laufbahn“ an der Fortschreibung des Thomasberger Eckpunktepapieres. Es handelt sich hierbei um einen Bewährungsaufstieg, den die Bundesländer Fachpraxislehrern ermöglichen sollten. Auch hier mussten wir feststellen, dass diese Möglichkeit den Kollegen in den neuen Bundesländern (35 Jahre alt) noch immer nicht gegeben ist.
Fazit:
Das Treffen in Dresden hat gezeigt, wie wichtig der überregionale Austausch zwischen den Bundesländern ist. Die Teilnehmenden schätzten die produktiven Gespräche und die Chance, voneinander zu lernen. Ein Folgetreffen ist für September in Düsseldorf geplant, um die erzielten Fortschritte zu überprüfen und weitere Maßnahmen zu koordinieren.