Die LVBS - Kolumne: Altersermäßigungen ab 63 - nein Danke.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
seit mehr als drei Jahrzehnten leisten Sie tagtäglich einen unverzichtbaren Beitrag zur Bildung unserer Gesellschaft. Ihr Engagement, Ihre Erfahrung und Ihre Fachkompetenz sind das Fundament unseres Bildungssystems. Doch anstatt Anerkennung zu erfahren, mussten Sie in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Mehrbelastungen hinnehmen:
- In den 1990er Jahren wurde Ihr Stundendeputat vorübergehend um zwei Stunden erhöht – ein „vorübergehender“ Zustand, dessen Auswirkungen nie kompensiert wurden.
- In den 2000er Jahren zwang man viele von Ihnen in Teilzeit, mit langfristigen finanziellen und beruflichen Folgen.
- Die Verbeamtung kam für viele zu spät, wodurch massive Unterschiede in den Versorgungsansprüchen entstanden sind.
- Immer mehr Verwaltungs- und unterrichtsferne Aufgaben wurden Ihnen mit dem Argument aufgebürdet, sie gehörten zum Selbstverständnis des Lehrerberufs.
Nun, da der Lehrermangel in den Schulen ungebremst weiterhin steigt, plant unserer Arbeitgeber erneut eine Reform der Altersermäßigung an. Doch anstatt eine echte Entlastung für erfahrene Lehrkräfte zu schaffen, drohen hier neue Ungerechtigkeiten.
Was notwendig ist: Eine gerechte und präventive Altersermäßigung
Die geplante schrittweise Altersermäßigung erst ab dem 63. Lebensjahr zu gewähren, stellt das Lebenswerk der älteren Kolleginnen und Kollegen in Frage und ignoriert die jahrzehntelangen Belastung. Stattdessen fordern wir:
- Eine frühzeitige und spürbare Reduzierung des Stundendeputats mit Beibehaltung der Regelung ab dem 58. Lebensjahr, um die gesundheitlichen und psychischen Belastungen älterer Lehrkräfte zu berücksichtigen.
- Die Erweiterung der Altersermäßigungen mit Beginn des 64. Lebensjahres auf vier Stunden.
- Eine klare Abgrenzung zwischen unterrichtlichen und administrativen Aufgaben, um Lehrkräfte von bürokratischen Tätigkeiten zu entlasten und ihnen zu ermöglichen, sich auf ihre Kernaufgabe – den Unterricht – zu konzentrieren.
- Eine faire Regelung für Lehrkräfte, die zu spät verbeamtet wurden, damit ihre berufliche Lebensleistung angemessen gewürdigt wird.
Keine weiteren Belastungen – sondern echte Anerkennung!
Die ständige Mehrbelastung und die fortlaufende Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sind nicht länger hinnehmbar. Wir fordern eine Reform, die auf Wertschätzung und Gerechtigkeit basiert. Eine Altersermäßigung muss eine echte Entlastung sein und präventiv gestaltet auf die Gesunderhaltung gerichtet sein.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten, dass langjährige Lehrkräfte endlich die Anerkennung und Entlastung erhalten, die sie verdient haben!
Herzlichst Ihr
Dirk Baumbach
1. Vorsitzender